Portugal

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Im 14. Jahrhundert das Ende der bekannten Welt - einsam und windumtost: Cabo de São Vicente


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Allgemeines

Die Zentren des Yachtsports in Portugal liegen an der Algarve und im Raum Lissabon. Dennoch befinden sich auch an der Westküste ausreichend Marinas. Für ausländische Yachten haben sie jedoch meist nur eine Bedeutung als Durchreisestationen.

Reist man aus Spanien ein, werden die Schiffsdaten bereits in der ersten Marina in einem zentralen Server gespeichert. Alle anderen Yachthäfen haben Zugriff auf diese Daten und brauchen nicht alles wieder neu zu erfassen.

Viele Marinas in Portugal liegen in Flußmündungen. Bei 3-4 Meter Tidenhub entstehen dort starke Strömungen, sodaß eine Gezeitenplanung beim Ein- und Auslaufen meist empfehlenswert, teilweise unverzichtbar ist. Ein weiterer Nebeneffekt ist die Mückenplage. Sie ist überall präsent, besonders zahlreich und aufdringlich sind die Blutsauger in Figueira da Foz.

Im kontinentalen Portugal und auf dem Madeira-Archipel gilt die Westeuropäische Zeit (WEZ = UTC), von März bis Oktober die Sommerzeit (UTC+1). Wer von Spanien einreist, muß die Uhr also um 1 h zurückstellen. Die Azoren befinden sich in der Zeitzone UTC-1.


Die Preise für Liegeplätze liegen im Durchschnitt spürbar unter denen in Spanien. Besonders niedrig sind die Preise an der Westküste.

Auffallend viele Menschen arbeiten in Portugal mit einer sehr niedrigen Wertschöpfung. Daß sie mit dem niedrigen Lohn zurecht kommen, liegt auch an den niedrigen Lebenshaltungskosten.

In den Küstenregionen wird sehr viel Fisch gegessen. Schon mittags und erst recht abends duften die Küstenorte nach gegrilltem Fisch, denn das ist die wichtigste Zubereitungsart. Bekannt sind aber auch Eintöpfe und Suppen mit Fisch, wie die Feijoada (Eintopf mit Bohnen, Reis und Fisch) oder die Caldeirada (Fischsuppe). Schlendert man durch eine Markthalle, bekommt man den Eindruck, die Portugiesen essen alles, was aus dem Meer kommt und zappelt: Alle vorstellbaren Arten von Muscheln, Schnecken, Krebsen, aber auch Kalmare, Sepien, Octopusse und natürlich alle Fische. Zunehmend sind das auch Tiefseefische wie der Degenfisch, da die traditionellen Arten der Oberfläche auch in Portugal schon stark überfischt sind.

Der Fisch von sozusagen nationaler Bedeutung ist zweifellos die Sardine. Er gilt als Grundnahrungsmittel und wird überall angeboten und gegessen. Pão do mar - das Brot des Meeres: Die Sardinha hat Portugal schon über schwierige wirtschaftliche Zeiten gerettet und hat als Ölsardine wertvolle Arbeitsplätze gesichert.

Cabo da Roca-der westlichste Punkt Kontinentaleuropas

Westküste

Hier gibt es keinen ausgedehnten Kontinentalschelf. Oft steigt der Meeresboden innerhalb weniger Meilen von einigen Tausend Metern Tiefe bis zur Küste an. Die Dünung der Westwinddrift trifft die Westküste Portugals ungebremst, was besonders von Oktober bis April zu starkem Seegang führen kann. Dann sind viele Häfen wegen der gefährlichen Grundseen geschlossen. Tiefwasserhäfen, die bei jedem Seegang angelaufen werden können sind: Leixoes, Peniche und Sines.

Der Río Miño ist zwar schiffbar - es geht eine Fähre von Goián, Spanien nach Vila Nova de Cerveira, direkt neben der Brücke Ponte da Amizade, die Mündung ist jedoch so versandet, dass tiefgehende Boote kaum passieren können.

Die Westküste Portugals ist bekannt für das Auftreten von Seenebel. Die Häufigkeit von Seenebel wird dabei umso größer, je weiter nördlich man sich befindet.

Achtung auch mit Fischernetzen: Die portugiesische Küste ist voll davon, sie sind oft schlecht gekennzeichnet.

Häfen an der Westküste:

Sines · Setúbal · Sesimbra · Cascais · Oeiras · Lissabon ·Peniche · Nazaré · Aveiro · Porto · Leixões · Póvoa de Varzim · Viana do Castelo

Südküste - Algarve

Felsalgarve zwischen Alvor und Portimão

Die Region zwischen dem Cabo de São Vicente und Andalusien liegt relativ geschützt vor dem Nordwestschwell des Atlantiks, sodaß die Seegangsverhältnisse eher mit denen des Mittelmeers vergleichbar sind.

Östlich von Vilamoura bis zur Landesgrenze nach Spanien dominieren Sandstrände und Lagunen. In diesem, Sandalgarve genannten Bereich, gibt es nur wenig Tourismus. Entsprechend ist das allgemeine Preisniveau niedrig, besonders für Lebensmittel.

Westlich finden sich die typischen zerklüfteten und ausgewaschenen Kalkfelsen, für die die Felsalgarve berühmt ist. Nahezu jeder Ort ist hier mit Hotels, Ferienhäusern und Prachtvillen verbaut. Es gibt aber auch noch naturbelassene Abschnitte. Westlich von Lagos bis zum Cabo de São Vicente ist die Küste auch felsig, aber nicht zerklüftet und damit nicht so spektakulär. Hier geht die Bebauung mit Hotels wieder stark zurück, stellenweise ist es geradezu einsam.

Die beste Infrastruktur für den Yachttourismus finden sich in Vilamoura, Portimão und Lagos.

Häfen und Ankerplätze der Algarve:

Ria Formosa · Portimão · Sagres


Atlantische Inseln


Klima

In den Sommermonaten reicht das Azorenhoch oft bis zur iberischen Halbinsel. An der portugiesischen Atlantikküste stellt sich dann eine stabile Nordwindströmung ein. Hitzetiefs über Spanien verstärken diesen Effekt. Hinzu kommen teilweise starke tageszeitliche thermische Winde. Sie wehen an der Westküste am Spätnachmittag aus Nord mit bis zu 7 Bft., an der Algarve aus NW in der gleichen Stärke.

Entsprechend herrscht dann eine nach Süd versetzende Oberflächenströmung mit einer Stärke von bis zu 2kn.

Im Winter weht der Wind häufiger aus West und Südwest. Dazu kommt oft hohe Dünung aus Nordwest.

Im nördlichen Bereich der Westküste bilden sich häufig Nebel und reichlich Niederschläge. Die Südküste ist bei meist ablandigen Winden trocken und wolkenlos.


Seekarten und Literatur

  • Bloc Marine -  Espagne & Portugal, Auflage 2013
    Die 200 wichtigsten Häfen der Iberischen Halbinsel, inklusive der Balearen, Kanaren, nordafrikanischen Enklaven, Azoren und Madeira. Mit Kartenauschnitten und Hafenplänen, informativ und preiswert, zum Preis von ca. 25,00 Euro. Sprache: Französisch. Gibt es bei HanseNautic

Weblinks

Geschichte

Nach der Vertreibung der Mauren gehörte Portugal noch zum Königreich Kastilien-Leon. Im Jahr 1139 erfolgte die Ausrufung des Königreichs.

Im 14. Jahrhundert begann für Portugal das Zeitalter der Entdeckungen. Als Initiator gilt Heinrich der Seefahrer, der namhafte Wissenschaftler aus ganz Europa zu einem Braintrust nach Portugal rief, um eine Schule für Navigatoren zu gründen. In der Folge wurden zahlreiche neue Länder entdeckt und Kolonien gegründet, die Portugal unermesslichen Reichtum brachten. Die ersten Eroberungen waren: Ceuta, Madeira, die Kanarischen Inseln und die Azoren. So wurde Portugal erste europäische Kolonialmacht, vor Spanien, Frankreich und Großbritannien. Die Erinnerung an diese Zeit wird hochgehalten. Das kommt zum Ausdruck im Padrão dos Descobrimentos (Denkmal der Eroberungen) am Tejoufer in Belém/Lissabon.

Im 16. Jahrhundert besetzte der Habsburger Philip II. von Spanien Portugal und verleibte es seinem riesigen Imperium ein.

Im Jahr 1755 geschah eine Naturkatastrophe gigantischen Ausmaßes, die die Küsten ganz Europas, insbesondere aber Portugal traf: SW-lich des Cabo de São Vicente kam es zu einem Seebeben mit nachfolgendem Tsunami. Viele Küstenstädte Portugals wurden vollständig zerstört, gerade auch Teile Lissabons.

Zu dieser Zeit dominierte Portugal den Sklavenhandel zwischen Westafrika und Brasilien (v. a. Salvador da Bahia).

Nach dem 1. Weltkrieg wurde in Portugal die erste Republik ausgerufen, die jedoch nicht lange Bestand hatte. Die Militärs übernahmen die Regierungsgeschäfte und so blieben konservative Kräfte an der Führung bis zur sogenannten Nelkenrevolution am 25. April 1974.

Nach ihr ist die große Brücke über den Tejo benannt.